Penner, Johann
geb. 1871 in Neukirch, Westpr., gest. 1943 in Prangenau; Ältester der Gemeinde Ladekopp-Orlofferfelde (1919–1943).
Johann Penner wurde als einer von fünf Söhnen der Landwirtsfamilie Penner in dem Dorf Neukirch (Gr. Marienburger Werder) geboren. Die Familie wohnte im Bereich der Mennonitengemeinde Ladekopp-Orlofferfelde, in die Johann Penner durch die Taufe aufgenommen wurde und der er zeit seines Lebens mit großer Hingabe diente. Es ist wohl seiner bescheidenen Art zuzuschreiben, dass aus seiner Kindheit und Jugendzeit wenig überliefert ist. Mit der landwirtschaftlichen Arbeit wurde er auf dem elterlichen Hof vertraut, und er blieb dem erlernten Beruf ein Leben lang treu.
Er heiratete Minna Neufeld aus Prangenau (geb. am 8. Juli 1878 in Prangenau, gest. am 9. Mai 1949 auf dem Weierhof /Pfalz). Gemeinsam übernahm das Ehepaar den Hof der Eltern Neufeld in Prangenau. Das war nicht leicht, denn die Erbansprüche der Geschwister mussten von ihnen befriedigt werden.
Die Gemeinde Ladekopp-Orlofferfelde berief Johann Penner 1903 zu ihrem Prediger und 1919 zum Ältesten. Sein Vorgänger, Johann Neufeld, war schon 1913 gestorben. Da für die Dauer des Ersten Weltkriegs, an dem Johann Penner teilnahm, die Neuwahl eines Ältesten ausgesetzt wurde, war die Leitung der Gemeinde erst wieder gesichert, als Johann Penner, der Schwiegersohn des Ältesten Johann Neufeld, am 3. März 1919 von der Gemeinde fast einstimmig zum Ältesten gewählt wurde. Am 23. März desselben Jahres wurde er in sein Amt eingeführt, das er bis zu seinem Tod versah.
Seine Predigt und die Art, wie er lebte, waren von pietistischer Frömmigkeit geprägt. Sein Lebensstil war einfach. Bei seinen Amtsbrüdern, auch über die Grenzen seiner Gemeinde hinaus, erfreute er sich hoher Wertschätzung. Lange Jahre war er mit dem Vorsitz des Ältestenausschusses der Konferenz der Ost- und Westpreußischen Mennonitengemeinden betraut (dazu findet sich ein Vermerk bereits aus dem Jahr 1929). Auch führte er während dieser politisch oft prekären Zeit den Vorsitz dieser Konferenz bis zu seinem Tod im August 1943.
Literatur
Zur Prediger- und Ältestenwahl: Mennonitische Blätter 5, 1919, 39. - Mündlich mitgeteilte Erinnerungen von Reinhard Schröder (Freinsheim), dem Enkel Johann Penners und von anderen, die den Ältesten kannten.
Eckbert Driedger