Mennonite-Polish Studies Association

1. Die Anfänge: Mennonite-Polish-Friendship-Association

Als Peter J. Klassen (California State University in Fresno) von den heutigen Benutzern der ehemaligen Mennonitenkirche in Danzig gebeten wurde, eine Erinnerungsplakette in diesem Kirchengebäude anzubringen, gründete er 1991 die „Mennonite-Polish-Friendship-Association“. Damit wollte er auch ein größeres Interesse an der polnisch-deutschen Geschichte der Mennoniten wecken. Im Verlauf der nächsten zwei Jahrzehnte förderte der Verein die Herausgabe einer Sondernummer der Mennonite Quarterly Review über die polnisch-mennonitische Geschichte (1990). Er unterstützte die Restaurierung von Friedhöfen in Polen, organisierte Reisen von Nordamerika nach Polen unter der Leitung von Peter J. Klassen, informierte über Projekte zur polnisch-mennonitischen Geschichte, regte Ausstellungen in polnischen Museen an und ebenso studentische Seminararbeiten über Mennoniten. Der Verein förderte Konferenzen im Weichseldelta (1997, 2002) und baute ein Netzwerk von Kontakten zwischen Personen auf, die Interesse an der mennonitisch-polnischen Geschichte haben. Neben Peter J. Klassen waren auch Paul Toews und Alan Peters daran beteiligt.

2. Das Vistula Mennonite Studies Project

Im Jahr 2003 starteten Mark Janzen und John D. Thiessen, Bethel College, North Newton, Kansas, das „Vistula Mennonite Studies Projekt“ (Studienprojekt über Mennoniten an der Weichsel) mit dem Ziel, Veröffentlichungen über die polnisch-mennonitische Geschichte zu fördern und Archivmaterial zu sammeln, um nordamerikanischen Forschern einen leichteren Zugang zur Geschichte der Mennoniten an der Weichsel zu ermöglichen. So erschien 2007 eine englische Übersetzung von Hermann G. →Mannhardt über Die Danziger Mennonitengemeinde. Ihre Entstehung und ihre Geschichte von 1569–1919 (Danzig 1919), und 2013 eine englische Übersetzung von Wilhelm Mannhardts Abhandlung über Die Wehrfreiheit der altpreussischen Mennoniten (Marienburg 1883). Zu den wesentlichen archivarischen Projekten gehört der Erwerb von Mirkofilmen über die Dorfgeschichte von Heubuden beim Staatsarchiv Gdansk, das Scannen zahleicher Kirchenbücher aus dem Weichseltal sowie das Scannen (preußischer) Grundbücher im heutigen Polen.

3. Die Gründung der Mennonite-Polish Studies Association 2016

Anlässlich des Ruhestands von Peter J. Klassen wurden die bisherigen zwei Arbeitsgebiete unter dem Dach der „Mennonite-Polish Studies Association“ zusammenführt. Ziel ist es, Studien über die Mennoniten und ihre Wahrnehmung in Polen und im Weichseltal zu fördern, die Verständigung zwischen Mennoniten und Polen zu vertiefen und die englischsprachigen Leser über polnisch-mennonitische Aktivitäten, wie Ausstellungen und Forschungsprojekte, zu informieren.

Literatur

Peter J. Klassen, A Homeland for Strangers, 2. Aufl., Center for Mennonite Brethren Studies, Fresno, CA, 2011. -https://mla.bethelks.edu/information/mpsa.php.

John D. Thiesen

 
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