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Flugschriften

1. Begriff

Der Begriff „Flugschrift“ ist im Bereich der französischen politischen Publizistik des späten 18. Jahrhunderts entstanden („feuille volante“) und im deutschen Sprachraum durch Christian Friedrich Daniel Schubarth geprägt worden (Daniel Guggisberg, Das Bild der „Alten Eidgenossen“, 17). Die Flugschrift ist daher nicht ein historisch-empirischer Gattungsbegriff, sondern ein nachträglich konstruierter Klassifikationsbegriff. Die unübersichtliche Vielzahl und Vielfalt der Flugschriften seit Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert bis heute sowie ihre historische Bedeutsamkeit erfordern Begriffsbestimmungen und Systematisierungen. Unter diesen Begriff werden überwiegend auch „Flugblätter“ gefasst, obwohl diese aufgrund ihrer Bildlichkeit und ihrem Aufbau quellenkritisch anders bearbeitet werden müssen.

2. Definition und Forschungskontroverse

Die Flugschriftenforschung ist sehr umfangreich, interdisziplinär, vielschichtig und kontrovers. Erste wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit diesem Quellenkorpus erfolgten im 19. Jahrhundert durch Gustav Freytag sowie durch die in Halle betriebenen Forschungen zur Publizistik im Dreißigjährigen Krieg, der einen Höhepunkt in der Flugschriften- und Flugblätterproduktion darstellt. Daran anschließend beschäftigte sich in den 1920er Jahren Karl Schottenloher mit Flugblättern und Zeitungen. Erst in den 1970er Jahren entwickelte sich eine Methodendiskussion, die zur Intensivierung der Flugschriftenforschung führte. An der Universität Tübingen wurde ein Teilprojekt zur Erfassung, Katalogisierung und Erforschung der Flugschriften der Reformationszeit eingerichtet, was die wichtigen Veröffentlichungen und Systematisierungen Hans-Joachim Köhlers zur Folge hatte (Ulrich Rosseaux, Die Kipper und Wipper, 24 f.). Gerade im Hinblick auf die Begriffsbestimmung ergaben sich zahlreiche Schwierigkeiten, die zum einen in der Unterschiedlichkeit des Quellenmaterials (Herkunft, Thematik, Herstellungsdatum und Äußerlichkeit) liegen und sich zum anderen aus der grundsätzlichen Problematik ergeben, später vorkommende Begriffe auf ein früheres Phänomen oder einen älteren Quellenkorpus anzuwenden.

In der Definitionsdiskussion besteht weitgehender Konsens darüber, die Flugschrift als Bezeichnung für die massenhaft verbreiteten Druckerzeugnisse des frühen 16. Jahrhunderts anzuwenden. Genauer bezeichnet Köhler die Flugschrift als „eine aus mehr als einem Blatt bestehende selbstständige, nichtperiodische und nicht gebundene Druckschrift, die sich mit dem Ziel der Agitation (d. h. der Beeinflussung des Handelns) und/oder der Propaganda (d. h. der Beeinflussung der Überzeugung) an die gesamte Öffentlichkeit wendet“ (Hans-Joachim Köhler, Flugschriften, 50). Diese mittlerweile in der Forschung anerkannte Definition Köhlers, die eher einen „Mittelwert“ (Daniel Guggisberg, Das Bild der „Alten Eidgenossen“, 18) der von ihm gesichteten Flugschriften darstellt, birgt aber nach wie vor Schwierigkeiten.

Eine Flugschrift ist nach Köhler erstens mehrblättrig, so dass sie vom Flugblatt unterschieden werden kann. Die Schwierigkeiten bei diesem Definitionskriterium bestehen allerdings dann, wenn ein erst großformatiges Flugblatt als kleiner Quartdruck erschien oder wenn einzelne Flugblätter zu einer Flugschrift zusammengefasst wurden. So erschienen die 95 Thesen Martin Luthers 1517 zuerst als zweispaltiges Folioblatt, dann als vierblättrige Quartschrift, während die acht einzelnen Flugblätter von Hans Sebald Beham zu der Flugschrift Das Papsttum mit seinen Gliedern zusammengefasst wurden (Johannes Schwitalla, Flugschrift, 5). Zweitens ist laut Köhlers Definition eine Flugschrift nicht periodisch, sie ist also von den Zeitungen zu unterscheiden. Problematisch wird die Definitionsabgrenzung hier, wenn ein Autor seine Schriften in regelmäßigen Abständen erscheinen ließ. Die Flugschrift ist drittens nicht gebunden. Auch dieses Kriterium muss kritisch betrachtet werden, da manche Flugschriften zur besseren Handhabung mit einem festen Einband versehen wurden. Viertens ist das Ziel der Flugschrift Agitation und/oder Propaganda. Auch bei diesem Definitionselement ist seine Zweckmäßigkeit fraglich, denn auszuschließen wären hier auf den ersten Blick die Nachrichten, die nicht agitatorisch eingesetzt wurden.

Die Untersuchung der italienischen Flugschriften durch Raymund Wilhelm ergibt beispielsweise, dass eine möglichst weite, nicht durch Agitation und Propaganda eingeschränkte Flugschriftendefinition zweckdienlicher wäre. Wilhelm schlägt statt dessen das Definitionskriterium „Aktualität“ vor, so dass sich die Flugschriftentexte zwar von den fiktionalen Texten abgrenzen lassen, agitative Elemente jedoch nicht vorhanden sein müssen. Mit Aktualität ist dabei nicht ausschließlich die Gleichzeitigkeit von Ereignis und textualer Aufarbeitung gemeint, sondern, indem im Text auf ideologische oder religiöse Fragen der öffentlichen Diskussion Bezug genommen wird, die Klassifizierung der Flugschriften als Wirklichkeitsberichte (Wilhelm, 45 f.). Besonderes Gewicht legt Köhler fünftens auf das Kriterium der gesamten Öffentlichkeit, doch viele Veröffentlichungen engen den Rezipientenkreis von vornherein ein.

Insgesamt ist also festzustellen, dass selbst das Definitionsangebot Köhlers nicht anwendbar ist, ohne erneut Fragen und Probleme aufzuwerfen. Auch Hella Tompert weist darauf hin, dass ein heuristischer Begriff wie der der Flugschrift offensichtlich nur in idealtypischer Betrachtung innerhalb seiner jeweiligen Historizität zu erkennen sei, sonst würden Klassifizierungs- und zu strenge Systematisierungsversuche disparat oder anachronistisch ausfallen (Hella Tompert, Die Flugschrift als Medium religiöser Publizistik, 213). Offensichtlich bleibt letztlich nur eine Einzelfallentscheidung, es sei denn, die Kriterien Köhlers werden nicht als definitorische, sondern als „typische“ Merkmale (Ulrich Bach, Englische Flugtexte, 27) begriffen, die nicht alle bei jedem Text auftreten müssen. Eine andere Möglichkeit wäre, die Unterscheidungskriterien auf „drucktechnische Form, Aktualität und Öffentlichkeit“ (Raymund Wilhelm, Italienische Flugschriften, 45) zu reduzieren. Auch Schwitalla schlägt die Kriterien Druck, Öffentlichkeit und als formales Unterscheidungsmerkmal die Mehrblättrigkeit vor, wobei auch er an dem inhaltlichen Merkmal Propaganda bzw. Agitation als wichtigstes festhält (Johannes Schwitalla, Flugschrift, 7).

In den letzten Jahren sind viele interdisziplinäre Einzelstudien erschienen, die die Definitionsdiskussion aufnehmen, teilweise schärfen, sich aber vor allem auf die inhaltliche Analyse und weniger um die Systematisierung bemühen. Dieser für die Forschung wichtige Trend wird sich vermutlich dank der zunehmenden Digitalisierung und Onlineverfügbarkeit der Drucke fortführen lassen.

3. Öffentlichkeit, insbesondere reformatorische Öffentlichkeit

Durch die Flugschriftenproduktion wurden im 16. Jahrhundert neue Kommunikationszusammenhänge großflächig hergestellt, denn weit voneinander Entfernten war nun gemeinschaftliche Entrüstung möglich, und ebenso gemeinschaftliches Ergötzen und gemeinschaftliche Erbauung, neue Gedanken bekamen die Chance, verbreitet und rezipiert zu werden, ohne dass die Leser bzw. Rezipienten an der Predigt direkt teilhaben konnten. Ein Sachverhalt, den Bernd Moeller insgesamt mit dem Begriff „Öffentlichkeit“ kennzeichnet (Bernd Moeller, Die frühe Reformation als Kommunikationsprozess, 149 f.) und der sich vor allem durch das Charakteristikum der allgemeinen Zugänglichkeit auszeichnet. Die allgemeine Zugänglichkeit, so Esther-Beate Körber, definiert die Inhalte, die so mitgeteilt oder besprochen werden können. „Was allen zugänglich sein soll, muß von allen unmittelbar oder mit einfachen Hinweisen verstanden werden können. Die Möglichkeit des Verstehens darf nicht von Voraussetzungen der Bildung abhängen, mit Ausnahme von sehr elementaren Kenntnissen oder Fähigkeiten.“ (Esther-Beate Körber, Öffentlichkeiten, 17, 20). „Öffentlichkeit“ konstituiert sich demnach durch eine spezifische volkssprachliche Gemeinschaft, so dass „Öffentlichkeit“ eine räumliche (Kommunikationsraum) und eine gruppenspezifische (Kommunikationskreis) Dimension hat. So gesehen bietet „Öffentlichkeit“ den Zeitgenossen bzw. den Gesellschaften die Möglichkeit, ihre Identifikationen auszubilden, damit ist „Öffentlichkeit“ das Medium, in dem sich die Gesellschaft über sich selbst verständigt (Kurt Imhof, „Öffentlichkeit“, 4).

Rainer Wohlfeil arbeitet die „reformatorische Öffentlichkeit“ heraus und zählt diese zu den wichtigsten Bedingungen der Reformationsphasen von 1517 bis 1525. Sie sei das Ergebnis der Interaktion aller Kommunikationsformen: Der Rezipient hört, schaut, liest, diskutiert, berührt und agiert. Es gibt demnach nicht nur die mündliche, sondern auch die visuelle Kommunikation sowie die Aktion als Kommunikation (Rainer Wohlfeil, „Reformatorische Öffentlichkeit“, 47 f.; Robert W. Scribner, Flugblatt und Analphabetentum, 74 f., 66). Nicht nur der lesekundige, sondern auch der leseunkundige Rezipient ist so in den Kommunikationsprozess eingebunden und nimmt an ihm verbal oder auch nonverbal teil, er wird quasi vom Autor ins Gespräch gezogen, obwohl nur eine Minderheit lesen konnte und die Lesefähigkeit fast ausschließlich in den Städten verbreitet war. Offensichtlich gab es Lesekreise und Andachtsstunden, in denen vorgelesen und gesungen wurde. Damit wurde das Buch bzw. die Flugschrift nicht nur zum Repräsentationssymbol der Gelehrten, z. B. Scholastiker, Humanisten und städtische Oberschicht, sondern ein Repräsentationssymbol der Reformgesinnten allgemein. Das Buch als Symbol für Wissen und Wahrheit der Gelehrten konnte so von Bevölkerungsgruppen angeeignet werden, die vorher keinen oder wenig Zugang dazu hatten. Es verlor dadurch als Instrument der Ausgrenzung zunehmend seine Wirkkraft. Schrift war im Mittelalter nicht einfach nur ein Informationsmittel, sondern wurde in der Tradition der „Heiligen Schrift“, der Bibel, gesehen. Schriftstücke waren daher Zeichen religiöser Autorität. Gerade dieses Verständnis von Schrift könnte wesentlich dazu beigetragen haben, den in den Flugschriften geführten Heilsdiskurs als Wahrheitsdiskurs zu interpretieren.

Des Weiteren wurden Bilder von den Flugschriftenautoren häufig eingesetzt, um zum einen eine andere Form der Lektüre anzubieten, die für Lesekundige, aber auch für Leseunkundige geeignet war, ja, sogar um beide Gruppen überhaupt zusammenbringen zu können. Zum anderen sollten Bilder zum Kauf animieren. Sie konnten drittens jedoch auch eingesetzt werden, um noch stärker agitatorisch, polarisierend und identitätsstiftend zu wirken, als es durch den Text möglich war, quasi eine eigene „Rhetorik des Bildes“ zu bieten (Michael Schilling, Bildpublizistik, 62). Ähnlich wie bei den Medien Text und Sprache lässt sich auch das Bild nur verstehen, wenn der Rezipient die im Bild eingearbeiteten Botschaften entschlüsseln kann. Die Symbolik des jeweiligen Bildes gibt also einen Hinweis auf seine Einordnung in die zeitgenössischen Kommunikationsverläufe.

Die Flugschriftentexte zeichnen sich gerade dadurch aus, dass in ihnen Wissen, Sprache und Bilder mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad in verschiedenen, aber auch in denselben Flugschriften vom Autor verarbeitet wurden. Ein Flugschriftenautor konnte sich mit einem Thema an mehrere Gruppen wenden: beispielsweise mit einer lateinischen Ausgabe an die Gelehrten, mit einer deutschen Ausgabe an die Lesekundigen und mit einer Holzschnittausgabe auch an die Leseunkundigen (Rolf Engelsing, Analphabetentum, 23). Häufig sind alle drei Merkmale in einer Flugschrift zu finden, so dass sich der Autor offensichtlich an einen möglichst breiten Rezipientenkreis wenden wollte.

Neben den möglichen inhaltlichen Einschränkungen der allgemeinen Zugänglichkeit, konnten der Preis, die Verbreitung und die Zensur den Zugang regulieren. Martin Arnold ermittelte im Vergleich mit den Grundnahrungsmitteln, dass eine einzelne schmale Flugschrift im 16. Jahrhundert nicht teurer war als ein gutes Mittagessen (Martin Arnold, Handwerker als theologische Schriftsteller, 48). Des Weiteren wurden ca. 90 % aller Drucke im produktions- und gebrauchsfreundlichen Quart- und Oktavformat herausgebracht (Erdmann Weyrauch, Das Buch als Träger der frühneuzeitlichen Kommunikationsrevolution, 5). Durch den geringen Preis, die Handlichkeit und die Auflagensteigerung im frühen 16. Jahrhundert konnte sich der Flugschriftenhandel etablieren und steigern. Bei schätzungsweise 140 bis 150 Tausend publizierten Drucken (Titel) und einer durchschnittlichen Auflagenzahl von 1000 bis 1500 Exemplaren, also 70 bis 90 Millionen Drucken im 16. Jahrhundert, entwickelte sich der Flugschriftenhandel im frühen 16. Jahrhundert zu einem „Massengeschäft“ und die Flugschrift zu einem „Massenmedium“ (Rolf Engelsing, Analphabetentum, 25 f.). Wo viele Menschen waren, wurden die Flugschriften zum Kauf angeboten, so z. B. vor Kirchentüren, auf Messen und Märkten, in Wirtshäusern und auf Reichstagen. Sie wurden im Laden angeboten oder durch „umbträger“ oder „Buchführer“ vertrieben. Die Flugschriftenautoren und -händler reagierten damit auf ein gesteigertes Bildungs- und Informationsbedürfnis der Rezipienten, denn offensichtlich regten gerade die theologischen Meinungsunterschiede zum Lesen bzw. Vorlesen und vor allem zum Diskutieren an.

Wie die reformatorischen Bewegungen allgemein spielten Flugschriften speziell auch im Täufertum eine wichtige Rolle. Sie wurden von den Autoren der →Täufer, von ihren Theologen, Gelehrten und Predigern wie Balthasar →Hubmaier, Michael →Sattler, Hans →Denck, Ludwig →Hätzer und Menno →Simons, Handwerkern und Händlern (Hans →Hut, Melchior →Hoffman, David →Joris) beispielsweise als Kommunikations- und Agitationsmedium genutzt. So konnten ihre besonderen Reformvorstellungen eine schnelle Verbreitung finden. Sie haben sich in die Auseinandersetzungen um die aktuellen Probleme der Reformation eingeschaltet, doch sie wurden wegen ihrer nonkonformistischen Ansichten und den radikalen Verwirklichungsversuchen ihrer Reformvorstellungen (wie im Täuferreich zu Münster oder auf den Bruderhöfen der Hutterer in Mähren) in besonderem Maße auch selber Thema in den Flugschriften bzw. in der reformatorischen Öffentlichkeit (→Streitschriften).

Öffentlichkeit, innergesellschaftliche Kommunikationsstrukturen, Vertrieb, Themen, Sprache und Symbolik bilden das Untersuchungsfeld, auf dem sich jeder bewegt, der sich mit Flugschriften und Flugblättern auseinandersetzt, ob ihm nun die Flugschrift aus dem 16. Jahrhundert oder aber ein Flugblatt aus den frühen 1970er Jahren vorliegt. Es gibt weder eine allgemeingültige Definition, noch gibt es den einen Analyseweg. Im Gegenteil erfordert die Arbeit mit Flugschriften einen Blick für interdisziplinäre Forschungsergebnisse und Analyseinstrumentarien. Letztlich bleibt jede Flugschrift und jedes Flugblatt ein ertragreicher Einzelfall, dem es seinen Sitz im Leben zu geben gilt.

Bibliografie (Auswahl)

Editionen von Flugschriften

Wolfgang Harms und Michael Schilling (Hg.), Deutsche illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Tübingen 1985 f. - Hans-Joachim Köhler (Hg.), Flugschriften des frühen 16. Jahrhunderts. Microfiche-Sammlung, Zug/ Switzerland 1978. - Ders. (Hg.), Flugschriften des späteren 16. Jahrhunderts, Microfiche-Sammlung, Leiden 1990 f. - Adolf Laube (Hg.), Flugschriften der Bauernkriegszeit, 2. Aufl., Köln 1978. - Ders. (Hg.), Flugschriften der frühen Reformationsbewegung, Vaduz 1983. - Ders. (Hg.), Flugschriften vom Bauernkrieg zum Täuferreich, Berlin 1992. - Ders. (Hg.), Flugschriften gegen die Reformation (1518–1524), Berlin 1997. - Ders. (Hg.), Flugschriften gegen die Reformation (1525–1530), Berlin 2000. - Eva-Maria Stelzer (Hg.), Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms. 12 Flugschriften [Faksimile], Leipzig 1983. - The early modern pamphlets online / Dutch pamphlets TEMPO, elektronische Ressource, Leiden 2009 f.

Literatur

Martin Arnold, Handwerker als theologische Schriftsteller. Studien zu Flugschriften der frühen Reformation (1523–1525). Göttingen 1990. - Ulrich Bach, Englische Flugtexte im 17. Jahrhundert. Historisch-pragmatische Untersuchungen zur frühen Massenkommunikation, Heidelberg 1997. - Daniel Bellingradt, Flugpublizistik und Öffentlichkeit um 1700: Dynamiken, Akteure und Strukturen im urbanen Raum des Alten Reiches, Stuttgart 2011. - Rolf Engelsing, Analphabetentum und Lektüre. Zur Sozialgeschichte des Lesens in Deutschland zwischen feudaler und industrieller Gesellschaft, Stuttgart 1973. - Christiane Gruber, Radikalreformatorische Themen im Bild. Druckgraphiken der Reformationszeit (1520–1560), Göttingen 2018. - Daniel Guggisberg, Das Bild der „Alten Eidgenossen“ in Flugschriften des 16. bis Anfang 18. Jahrhunderts (1531–1712), Bern 2000. - Hans Ulrich Gumbrecht, Schriftlichkeit in mündlicher Kultur, in: Aleida Assmann, Jan Assmann und Christof Hardmeier (Hg.), Schrift und Gedächtnis. Archäologie der literarischen Kommunikation I, München 1983, 158–174. - Wolfgang Harms und Michael Schilling, Das illustrierte Flugblatt der frühen Neuzeit: Traditionen, Wirkungen, Kontexte, Stuttgart 2008. - Kurt Imhof, „Öffentlichkeit“ als historische Kategorie und als Kategorie der Historie, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 46, 1996, 3–25. - Hans-Joachim Köhler, Die Flugschriften. Versuch einer Präzision eines geläufigen Begriffs, in: Horst Rabe, Hansgeorg Molitor und Hans-Christoph Rublack (Hg.), Festgabe für Ernst Walter Zeeden zum 60. Geburtstag, Münster 1976, 36–61. - Ders., Fragestellungen und Methode zur Interpretation frühneuzeitlicher Flugschriften, in: Ders. (Hg.), Flugschriften als Massenmedium der Reformationszeit, Stuttgart 1981, 1–25. - Esther-Beate Körber, Öffentlichkeiten der Frühen Neuzeit. Teilnehmer, Formen, Institutionen und Entscheidungen öffentlicher Kommunikation im Herzogtum Preußen von 1525 bis 1618, Berlin / New York 1998. - Bernd Moeller, Die frühe Reformation als Kommunikationsprozeß, in: Hartmut Boockmann (Hg.), Kirche und Gesellschaft im Heiligen Römischen Reich des 15. und 16. Jahrhunderts, Göttingen 1994, 148–164. - Ulrich Rosseaux, Die Kipper und Wipper als publizistisches Ereignis (1620–1626), Berlin 2001. - Michael Schilling, Bildpublizistik der frühen Neuzeit. Aufgaben und Leistungen des illustrierten Flugblatts in Deutschland bis um 1700, Tübingen 1990. - Johannes Schwitalla, Flugschrift (Grundlagen der Medienkommunikation, Bd. 7), Tübingen 1999. - Robert W. Scribner, Flugblatt und Analphabetentum. Wie kam der gemeine Mann zu reformatorischen Ideen, in: Hans-Joachim Köhler (Hg.), Flugschriften als Massenmedium der Reformationszeit, Stuttgart 1981, 65–76. - Hella Tompert, Die Flugschrift als Medium religiöser Publizistik. Aspekte der gegenwärtigen Forschung, in: Josef Nolte, in: dies. und Christof Windhorst (Hg.), Kontinuität und Umbruch. Theologie und Frömmigkeit in Flugschriften und Kleinliteratur an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, Stuttgart 1978, 211–221. - Christine Vogel (Hg.), Bilder des Schreckens. Die mediale Inszenierung von Massakern seit dem 16. Jahrhundert, Frankfurt und New York 2006. - Erdmann Weyrauch, Das Buch als Träger der frühneuzeitlichen Kommunikationsrevolution, in: Michael North (Hg.), Kommunikationsrevolutionen, Köln 1995, 1–13. - Raymund Wilhelm, Italienische Flugschriften des Cinquecento (1500–1550). Gattungsgeschichte und Sprachgeschichte, Tübingen 1996. - Rainer Wohlfeil, „Reformatorische Öffentlichkeit“, in: Ludger Grenzmann und Karl Stackmann (Hg.), Literatur und Laienbildung im Spätmittelalter und in der Reformationszeit, Stuttgart 1984, 41–52.

Sabine Todt

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