Gemeindegesang und Gesangbücher der Mennoniten (Europa)

Der Gesang ist aus dem Gottesdienst der meisten christlichen Kirchen ebenso wenig wegzudenken wie die Lesung der Heiligen Schrift, die Predigt, das Gebet oder die Feier des Abendmahls. In den Liedern werden die großen Taten Gottes gepriesen, mit ihnen trösten sich die Gemeindeglieder untereinander, sie erinnern sich gegenseitig an die Stationen der Heilsgeschichte, an die Ankündigung und die Geburt des Heilandes, die Kreuzigung, die Auferstehung, die Ausgießung des Heiligen Geistes (Advents-, Weihnachts-, Karfreitagslieder, Lieder zu Ostern, Pfingsten und Trinitatis), und Lieder begleiten das Kirchenjahr am Buß- und Bettag und am Totensonntag mit dem Gedenken an die Verstorbenen und dem Gedanken an den eigenen Tod. So prägen Lieder das gesamte Heilserleben der Gläubigen und festigen den Zusammenhalt der Gemeinde.

1. Gesang in der frühen Kirche und im Mittelalter

Seinen biblischen Grund hat der Gesang der Gemeinde in dem Christushymnus (Phil. 2, 6–11), der eine besondere Art des Bekenntnisses darstellt, dass Christus der Herr ist (Ernst Käsemann, Kritische Analyse von Phil. 2, 5–11, 95). Jesus Christus, der Herr über Leben und Tod ist, wird angebetet und ihm wird Lob entgegengebracht. Ein Echo darauf ist das „neue Lied“, in dem das Lamm Gottes angebetet wird (Offb. 5, 9), ein Lied, das nur diejenigen lernen konnten, „die erkauft sind von der Erde“ (Offb. 14, 3). Enger konnte das Lied der Gemeinde nicht mit dem Heilsgeschehen verknüpft werden. Bereits im Neuen Testament wird angedeutet, dass in den urchristlichen Gemeinden wie in den jüdischen Synagogen miteinander gesungen wurde. Der Psalter des Alten Testaments wurde aufgegriffen, neue Lieder und Hymnen entstanden. Paulus ermahnt die Christen in Ephesus zur Nachfolge in der Liebe und fordert sie in diesem Zusammenhang auf: „redet untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern und spielet dem Herrn in euren Herzen und saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi“ (Eph. 5, 19 f.). Seither wird von Lob- und Dankliedern im Gottesdienst gesprochen.

Was sich zunächst wohl noch recht ungeordnet im frühchristlichen Gottesdienst entwickelt hatte, wurde allmählich in festere Formen überführt. Im 4. Jahrhundert hat Ambrosius das strophisch gegliederte Gemeindelied in lateinischer Sprache eingeführt und Gregor der Große hat im 6. Jahrhundert dafür gesorgt, dass der Gesang der Gemeindeglieder aus dem Gottesdienst verdrängt und durch den „gregorianischen Chorgesang“ ersetzt wurde, der den Priestern vorbehalten war. Auf diese Weise verlor die Gemeinde ihre „liturgische Funktion“ im Gottesdienst an den Klerus (Martin Voigt, Art. Gesangbuch, 168). Auf antwortende Weise blieb aber später die eine oder andere Form der gesanglichen Beteiligung der Gemeindeglieder während des Gottesdienstes doch erhalten: mit den „Sequenzen“ zwischen den biblischen Lesungen („Kyrieleis“) und den „Leisen“, das sind „strophengegliederte Lieder, die sich oft volksliedartig an das Kyrieleis anschlossen“ (ebd., 168). Liturgisch weniger eingespannt waren allgemeine Kirchenlieder und religiös gestimmte Volkslieder, die teilweise in freieren Frömmigkeitsbewegungen des späten Mittelalters im Zuge der Devotio moderna oder unter den Böhmischen Brüdern entstanden waren. Auf die liturgischen Erweiterungen (Gloria, Credo, Sanctus etc.) und das liturgisch ungebundene Liedgut des Mittelalters konnte in der Reformationszeit zurückgegriffen werden.

2. Gemeindegesang in reformatorischen Bewegungen

Diese, an die Vorrangstellung des Priesters im Gottesdienst gebundene Entwicklung des Kirchengesangs war im Aufbruch der Reformation des 16. Jahrhunderts ein Stein des Anstoßes und wurde durch die nun mächtig einsetzende Neubelebung des Gemeindegesangs in den protestantischen Kirchen abgelöst. Besonders stark war der Einfluss, den Martin →Luther mit seinen Kirchenliedern ausübte, erwähnt werden müssen auch die Bemühungen Thomas →Müntzers in Allstedt, mit denen er Luther mit der Eindeutschung der Messe und mit von der Gemeinde zu singenden deutsche Liedern sogar zuvorkam. Luther bezieht sich in der Vorrede zum Wittenberger Gesangbuch (1524) auf Paulus und schreibt: „Ja auch S. Paulus solchs 1. Cor. 14 eynsetzt und zu den Colossern gepeut, von hertzen dem Herrn singen geystliche lieder und Psalmen, Auff das da durch Gottes wort und Christliche leere auff allerley weyse getrieben und geübt werden“ (Martin Luther, WA 35, 474). So wird der Gemeindegesang für Luther neben der Predigt zu einer anderen Form der Verkündigung und der Heilszusage, die im Glauben zu erfassen ist. Darin also besteht die aktive Beteiligung des Gemeindegliedes am Gottesdienst. Für Müntzer besteht diese Beteiligung darin, dass sich die „Auserwählten“ im liturgischen Ablauf des Gottesdienstes und im Singen der geistlichen Lieder immer intensiver in den mystisch konzipierten, mortifikatorischen Akt der „Ankunft des Glaubens“ im Inneren der Seele einüben. „Wan die leuthe zusamenkomen, sollten sie sich ergetzen mit lobgesengen und psalmen, auf das alle, die hineyngehen zu yhn, mügen gebessert werden“ (Hans-Jürgen Goertz, Thomas Müntzer, 90–92). So wird das Heilsgeschehen in Tod und Auferstehung Jesu Christi von den Gläubigen angeeignet (vgl. besonders das Allstedter Kirchenamt, in den zwölf lateinische Hymnen in einer freien deutschen Übertragung gesungen werden; s. Artur Göser, Kirche und Lied, 1995). Die reformierten Kirchen, die auf Ulrich →Zwingli in Zürich und Johannes →Calvin in Genf zurückgehen, ließen nach ihrer gründlichen Reinigung des Gottesdienstes und der Gotteshäuser von allen kultisch-klerikalen Formen der Liturgie, der Zeremonien und Heiligenbilder kaum eine Tradition des Kirchenliedes entstehen. Besonders zurückhaltend war Zwingli. Durchgesetzt hat sich aber bei seinem Nachfolger Heinrich →Bullinger und bei Calvin das gemeinsame Singen des Psalters im Gottesdienst (Genfer Psalter, 1532/1562). Die Funktion des Gemeindegesangs war hier weniger die Verkündigung des Evangeliums als vielmehr Gebet und Lobpreis Gottes. Für Calvin galt darüber hinaus, dass im Gesang der Psalmen nicht eigentlich die Gemeindeglieder, sondern Gott selbst in den Gläubigen singt (Genfer Gottesdienstordnung, 158 f.). Das erklärt die besondere Wertschätzung des Psalters in den reformierten Kirchen.

Am radikalsten haben die →Täufer, die im Bannkreis der Zürcher Reformation zu einer eigenen Bewegung herangewachsen waren, die kultischen Formen der Priesterkirche als „Bräuche des Antichrist“ verworfen, auch die autoritären Strukturen der reformierten Predigt und den Anspruch der gelehrten Prädikanten, die Heilige Schrift besser als die Laien auslegen zu können. Die Täufer haben das Gemeindeleben und den Gottesdienst von Grund auf kommunalisiert (→Ekklesiologie). So wird verständlich, dass alle bisherigen liturgischen Formen abgelehnt wurden und Konrad →Grebel 1524 auch den Gesang in der Kirche neben allen anderen Zeremonien, die Orgelmusik ebenso wie alles Gepränge des Gottesdienstraumes verwarf. Er begrüßte nicht, sondern rügte die Eindeutschung der Messe und den deutschen Gesang, den Müntzer eingeführt hatte: „Mag nit gut sin, wann wir findet in dem nüwen Testament kein ler von singen, kein bispil“ (Thomas Müntzer, Briefwechsel, 351 f.). Die paulinischen Stellen zum Gemeindegesang (Eph. 5 und Kol. 3, 2) liest er nicht als Ermunterung zum Gesang in der Gemeinde, sondern als Verbot. Christian Neff meinte jedoch, dass Grebel nicht die Regel, sondern die Ausnahme im frühen Täufertum gewesen sei, und weist darauf hin, dass Felix →Mantz, der den Brief an Müntzer ebenfalls unterzeichnet hatte, singend in den Märtyrertod ging, so auch zahlreiche andere Täufer und Täuferinnen in den späteren Verfolgungen (→Martyrium). Ebenso erinnert er an das kurz vor dem Tod gedichtete Lied Georg Blaurocks, das mit den Zeilen schließt: „Drum so will ich singen zu Lob dem Namen Dein und ewiglich verkünden die Gnad, die mir erschein“ (Christian Neff, Art. Gesang, 86). Weiter verweist Neff auf Lieder von Michael Sattler, Balthasar Hubmaier, Ludwig Hätzer, Hans Hut, Georg Wagner, Menno Simons und Dirk Philips, ebenso auf zahlreiche mährische und niederländische Liederdichter (Christian Neff, Art. Gesangbücher, 87). In einem eindrucksvollen Verzeichnis hat Rudolf Wolkan die täuferischen Liederdichter zusammengestellt (Rudolf Wolkan, Die Lieder der Wiedertäufer, 261 f.).

Zunächst waren die Lieder, die in den verschiedenen reformatorischen Bewegungen entstanden waren, hauptsächlich als Einblattdrucke veröffentlicht worden. So kamen vorerst vor allem die Lieder, die Luther dichtete, einzeln in Umlauf. Das gilt auch für zahlreiche Lieder der Täufer. Bald aber wurden die Lieder gesammelt und in Liedersammlungen und Gesangbüchern veröffentlicht. Am bekanntesten wurde zunächst das Wittenberger (Chor-) Gesangbuch (1524) mit der Vorrede Martin Luthers; 1529 erschienen die Geistlichen Lieder auffs neu gebessert zu Wittemberg mit zahlreichen Liedern Luthers (1. Aufl. 1529 verschollen, weitere Aufl. 1533, 1535, 1543; nach dem Drucker Joseph Klug wird dieses Gesangbuch das Klugsche Gesangbuch genannt), 1531 erschien das Gesangbuch der Böhmischen Brüder, das Michael Weiße herausgab und um reformatorische Lieder ergänzte, und 1545 das so genannte Babstsche Gesangbuch (mit einer Vorrede Luthers, genannt nach dem Drucker Valentin Babst in Leipzig), das über die Reformationszeit hinaus genutzt wurde; in den Reformierten Kirchen kursierte der Genfer Psalter (franz. 1562), vor allem dann in der deutschen Übersetzung von Ambrosius Lobwasser (1573), bereits 1525 erschien in Straßburg das Teutsch Kirchen ampt mit einer Vorrede Martin Bucers, eine Mischung aus Gottesdienstordnung und Gottesdienstlied, weiter erschienen das Neu gesangbüchli (1536) von Johannes Zwick (Konstanz) und die Sammlung von Sigmund Salminger Der gesamte Psalter, das ist alle Psalmen Davids an der Zahl 150 in gesangweiß gestellt (1537), von Jakob Dachser in Augsburg Der gantz Psaler Davids, nach ordnung und anzahl aller Psalmen (1538). Unter den Täufern entstanden Een Geestlelijk Liedtboecxken (1529–1536) von David →Joris mit eigenen und Lieddichtungen anderer, das wohl nicht als Gemeindegesangbuch verwendet wurde, die Etlich schoen Geseng (1564) und 1583 der Ausbund (→Liederdrucke der Täufer) der sogenannten →Schweizer Brüder (1564), das Offer des Herrn (1562) und unter Täufern am Rhein Ein schön Gesangbüchlein Geistlicher Lieder zusammengetragen aus dem Alten und Neuen Testament durch fromme Christen und Liebhaber Gottes welcher Hiefür etliche gedruckt seind gewesen, aber noch viel darzu getan, welche nie in truck ausgangen seindt. In welchen auch ein recht leben und fundament des rechten Christlichen Glaubens gelert wirdt. Col. 3. Lehrend und ermanendt euch selbst mit gesangen und lobgesangen und Geistlichen Liedern in der gnadt und singen dem Herrn in ewren hertzen (1562–1565). Davon existieren drei Auflagen: 2. Aufl. nach 1569, 3. Aufl. 1588. Dreizehn Lieder gehen auf niederländische Quellen zurück.

Der Ausbund war eine Liedersammlung oberdeutscher Täufer, die Märtyrerlieder und die Lieder der Philipper (→Mähren) im Gefängnis von Passau zu einem Gesangbuch zusammenstellten, aus dem in den Gemeinden der Mennoniten über die Jahrhunderte hinweg gesungen wurde, heute noch in den Gemeinden der →Amischen in Nordamerika. Das waren Lieder, die zum Lobe Gottes angestimmt wurden und Zeugnis von einem starken Glauben und von Zuversicht selbst auf dem Weg in den Märtyrertod ablegten. Das gilt auch für die Lieder im Offer des Herrn. Die Sammlung von fünfundzwanzig Liedern im zweiten Teil dieses Märtyrerbuchs war als Anhang gedacht, nicht Erzählungen oder Berichte, sondern vor allem Lieder erinnerten an die Leidenswege einzelner Täufer (Brad S. Gregory, Salvation at Stake, 225–231). Die Gemeinden, in denen die Lieder des Ausbunds und des Offer des Herrn gesungen wurden, vergewisserten sich ihrer leidvollen Vergangenheit und übten sich in ihre besondere religiöse Identität ein, in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt zu sein.

Alle Liedersammlungen sind offen für Liedgut nicht nur aus dem Mittelalter, sondern auch aus jeweils anderen Kirchen. Hier gilt nicht die Präzision und Ausschließlichkeit der →Bekenntnisse und →Bekenntnisschriften, sondern die Weitherzigkeit geistlicher Erbauung und des gemeinsamen Herrnlobs. So finden sich lutherische Lieder in katholischen Gesangbüchern und Täuferlieder in lutherischen und vor allem reformierten Gesangbüchern. Einige markante Täuferlieder, wie Lieder Ludwig →Hätzers, sind sogar zuerst nur in nichttäuferischen Sammlungen veröffentlicht worden (Rudolf Wolkan, Die Lieder der Wiedertäufer, 12 ff.). Zweifellos hat das gemeinsame Singen geistlicher Lieder den Aufbruch der Reformation und den weiteren Weg zu ihrem Durchbruch und ihrer Konsolidierung in Stadt und Land beflügelt und gestärkt. Zwar wurden die Gesangbücher oft vor allem zur Anleitung des Gemeindegesangs genutzt, so dass die Gemeindeglieder nur die Lieder sangen, die sie memoriert hatten, vor allem in lutherischen Kirchen wurde der Chorgesang gepflegt und wurden Kantoreien eingerichtet, doch: „Wenn sich die Gläubigen mit den Texten identifizieren konnten und sie länger geübt hatten, dann gab es für die Gemeinden allerdings oft kein Halten mehr, und das Singen stiftete ein starkes religiöses Gemeinschaftsgefühl“ (Ulinka Rublack, Die Reformation in Europa, 226). Besonders gilt das für den Gesang der verfolgten Täufer, so sehr sie sich oft auch zurückhalten mussten, um bei ihren Zusammenkünften im Untergrund, in Wäldern, Höhlen, Scheunen und in Hinterzimmern der Wirtshäuser nicht von den Bütteln geistlicher und weltlicher Obrigkeiten aufgespürt zu werden. Gesungen wurden geistliche Lieder ansonsten nicht nur in Gottesdiensten und frommen Versammlungen, sondern auch in aller Öffentlichkeit, auf Straßen während der Umzüge, auf Marktplätzen, auf Zunftstuben und bei Familienfeiern in den Häusern. Das gemeinsam gesungene Lied, zumal ihm oft eine volkstümliche Melodie des profanen Liedguts unterlegt worden war, vermochte die Euphorie über die Erneuerung der Christenheit zu steigern und die neue Konfessionskultur nachhaltig zu festigen.

In den späteren Jahrhunderten sind vor allem die lutherischen Liederdichter des Barock bekannt geworden, allen voran Paul Gerhard, und zur Entfaltung der Gesangskultur in den Kirchen haben Komponisten wie Johann Sebastian Bach nachhaltig beigetragen. Umfangreich war das Gesangbuch, das J. Graf Zinzendorf mit 2861 Liedern zusammengestellt hatte (Londoner Gesangbuch von 1753). Es eignete sich allerdings weniger als Gemeindegesangbuch, eher als Andachtsbuch der Frommen in aller Abgeschiedenheit.

3. Niederländische Gesangbuchtradition der Taufgesinnten

In den →Niederlanden ging aus den Erfahrungen mit dem Martyrium unter Taufgesinnten und Mennoniten eine rege und intensive Gesangbuchtradition hervor. Bis 1800 wurden 150 Gesangbücher zusammengestellt und 15.000 geistliche Lieder verfasst. Von 1800 bis 1973 sind zwölf Gesangbücher und ca. 1460 Gesänge erschienen, einschließlich des ökumenischen Liedboek(s) voor de kerken (1973). Von den protestantischen Gesangbüchern wurden die weitaus meisten von niederländischen Mennoniten geschaffen. Seit dem 19. Jahrhundert erwachte das dringende Bedürfnis nach einem gemeinsamen Gesangbuch. Doch bis 1920 trug die mennonitische Hymnologie partikulare Züge.

Neben den Märtyrerliedern („Het Offer des Heren“ 1562/63–1599, 12 Neuauflagen), die oft nach volkstümlichen Waisen gesungen wurden, entstanden bald „Schriftuurlijke Liedekens“ oder „Geestelijke Liedekens“, die ihren besonderen Niederschlag in den auflagenstarken Veelderhande Liedekens wohl zwischen ca. 1542 und 1582 fanden (weitere Auflagen sind für 1664, 1700, 1724 und 1752 nachgewiesen). Sie wurden von Nicolaas Biestkens zusammengestellt und herausgegeben und verlagerten den inhaltlichen Akzent vom Martyrium auf die allgemeine religiöse Erbauung. Eine andere Sammlung, die ebenfalls von Biestkens stammt, ist Een Nieu Liedenboeck (1562), das später unter dem bekannteren Titel Het Tweede Liedenboeck (1583) herausgegeben wurde.

Psalmenlieder (Souterliedekens) wurden zunächst unter Protestanten und Katholiken gesungen, weniger oder kaum zunächst unter Mennoniten, z. B. keine Fluchpsalmen. Die Psalmenlieder kamen erst im 17. Jahrhundert durch Hans de Ries (1618, einige Psalmenlieder erstmals schon im Liedboeck von 1582) ) und die Psalterausgabe der Lammisten (1684) zur Geltung. Die vorher gebräuchlichen Psalmenlieder des Petrus Dathenus (bei H. de Ries) wurden durch eine neue Psalmensammlung von Vondel, Oudaen und Camphuysen u. a. ersetzt. Noch später wurde in Haarlem eine neue Sammlung Davids Psalmen von Hooft und Rooleeuw u. a. zusammengestellt (1713). Das Psalmenbuch Laus Deo Salus Populo (1760) wurde mit aufklärerischen Reformierten gemeinsam verfasst. Neben dem Laus Deo sangen die meisten Gemeinden die durch die Generalstaaten anerkannte reformierte Statenberijming (1773). In diesem Jahrhundert wurden, wie Nanne van der Zijpp in seinem kenntnisreichen Enzyklopädieartikel vermerkte, mehr als einhundert Gesangbuchausgaben gedruckt. Auf diesen inzwischen leicht zugänglichen Artikel und die interessante Übersicht Piet Vissers ist hier hinzuweisen, so dass der folgende Abriss zur Entwicklung der Gesangbuchtradition in den Niederlanden knapp gehalten werden kann (Nanne van der Zijpp, Art. Hymnology of the Mennonites in the Netherlands (Mennonite Encyclopedia, Bd. 2, 873–875), in: www.gameo.org. Piet Visser, Litanie van een liturgisch stiefkind, 115–148).

Unter den zahlreichen Gesangbüchern des 17. Jahrhunderts ragen einige besonders hervor: das Lietboeck von Hans de Ries (1582 erstmals erschienen, mit zahlreichen Neuauflagen), De Gulden Harpe von Carl van Mander (1605), Het Groote Liede-boeck von Leenaert Clock (1604) und von Claes Stapel der Lusthof der Zielen (1681 mit sieben Auflagen). Später erschien Lusthof des Gemoets von Alle Derks (1732). Die Waterländer Taufgesinnten hatten sich für das Lietboeck von Hans de Ries entschieden, die flämischen Gemeinden für Het Groote Liede-boeck, und in Groningen sangen die Alten Flamen nach dem Lusthof des Gemoets. So spiegeln diese Gesangbücher, denen bis auf das Gesangbuch Van Manders Nanne van der Zijpp eine „mediokre Qualität“ bescheinigte (Nanne van der Zijpp, Art. Hymnology of the Mennonites in the Netherlands), die Differenzen innerhalb der Taufgesinntengemeinden in den Niederlanden wider.

Besonders gilt das für die große Spaltung von liberalen Lammisten und konfessionalistischen Sonnisten (1664). Am Ende des 18. Jahrhunderts führten die einen jedoch merkwürdigerweise das mehr orthodoxe Kleine Bundel (1793) ein, und die anderen hatten sich wenige Jahre später dem mehr aufklärerischen Groote Bundel (1796) geöffnet (Pieter Post, Geschiedenis van het doopsgezinde kerklied (1793–1973). Van particularisme naar oecumeniciteit, Hilversum 2010, 39–85). Diese Gesangbücher wurden durch Remonstranten eingeführt, die gewöhnt waren, nur Psalmen zu singen. Die Gemeinde Haarlem veröffentlichte Christelijke Liederen en Gezangen (1804), Christelijke Kerkgezangen (1851) und Doopsgezinde Liederen (1895), daneben sang sie aus dem lutherisches Gesangbuch (1884). Mit der Aussicht auf ein gemeinsames Gesangbuch und im Idealfall eine allgemeine Protestantische Kirche wurde Uitgezochte Liederen (1810) von den Gemeinden in Leiden und West-Zaandam herausgegeben – ein dichterisch qualifiziertes Gesangbuch, das für alle Christen bestimmt war. Die größten Gesangbuchproduzenten, nämlich Gemeinden in →Amsterdam und in →Haarlem, arbeiteten zwischen 1839–1845 zusammen. Doch dieser Versuch scheiterte, er konnte sich gegen den Partikularismus nicht durchsetzen. In Haarlem wurden die Christelijke Kerkgezangen (1851) herausgegeben, und in Amsterdam die Christelijke Liederen (1870). In Zusammenarbeit mit liberalen Reformierten, Remonstranten und Lutheranern (Protestantenbund) wurden die modernen theologischen Godsdienstige Liederen (1882) in vielen mennonitischen Gemeinden eingeführt. Die Pfarrer Jan Sepp und Herman Boetje schufen die populären theologisch modernen Leidse Gezangen (1897). Bis ins 20. Jahrhundert blieb „een grote variëteit aan liedcultuur“ bestehen (Ciska Stark, De vermaning, 115). In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts öffneten sich die Taufgesinnten der ökumenischen Bewegung, so dass das Liederenbundel ten dienste van de Doopsgezinde Broederschap (1944) bereits einen neuen, liberalen, ökumenisch aufgeschlossenen Geist atmete (gemeinsam erstellt von Mennoniten, →Remonstranten und dem Protestantenbund). 1973 wurde das ökumenische (d. h. liberale und konfessionelle) Liedboek voor de kerken, an dem auch die Mennoniten mitgewirkt hatten, in den meisten Gemeinden eingeführt. Schließlich benutzte manche Gemeinde daneben auch das Gesangbuch Tussentijds (2005). Außerdem arbeiten die niederländischen Mennoniten in der Interkerkelijke Stichting voor het Kerklied an einem neuen Gesangbuch unter den Titel Liedboek: zingen en bidden in huis en kerk mit, das im Mai 2013 erschienen ist. Nur zwei mennonitische Gesänge wurden vom Liedboek (1973) übernommen (J. Nooter und M. C. Postema). Acht protestantische Denominationen, liberal, konfessionell und evangelisch, aus den Niederlanden und Belgien, werden in den nächsten Jahren aus einem Gesangbuch singen. Die niederländischen Mennoniten haben die Chance genutzt, die von Anfang in der Entstehung des protestantischen Kirchenlieds lag, im Gesang mehr das Einigende als das Trennende zwischen den Kirchen zu suchen.

4. Gesang der Mennoniten in Nord- und Süddeutschland, in der Schweiz und im Elsass

In mehreren norddeutschen Mennonitengemeinden, z. B. in →Emden, →Hamburg-Altona und →Danzig, wurden bis ins 18. Jahrhundert hinein holländische Liederbücher benutzt, wie hier ja auch in niederländischer Sprache gepredigt wurde. Die flämischen Gemeinden benutzten das Gesanghboek of Gesanghen, om op alle feestdagen en vor en na de predicatie in der Vergaderingen te singen (Hamburg 1685). Abgelöst wurde dieses Gesangbuch dann von Christelijke Gesangen voor de openbare Godsdienstoefeningen ten Dienste der Mennoniten-Gemeente te Hamburg en Altona (Amsterdam 1802). Diese Ausgabe wurde als die Altonasche Liederen bekannt. Es enthielt 254 Lieder, darunter befanden sich 93 Psalmen und zahlreiche Lieder aus dem Kleine(n) Bundel (1793) und dem Groote(n) Bundel (1796). Nachdem die Gottesdienste in Altona 1839 auf die deutsche Sprache umgestellt wurden, griff diese Gemeinde auf das Gesangbuch zurück, nach dem in Danzig gesungen wurde, oder auf das Westpreußische Gesangbuch (1869). Auch in →Krefeld waren zunächst holländische Gesangbücher in Gebrauch, hauptsächlich die Stichtelyke rymen in te lezen of te singen (1698) von D. R. Camphuyzen. Engelbert vom Bruck sprach davon, dass ein „überlauter schleppender Gesang“ bei den Mennoniten zu hören war (Walther Risler, Engelbert vom Bruck und seine Selbstbiographie I, 1953, 144). Seit der Preisgabe der niederländischen Gottesdienstsprache zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde nach deutschen Gesangbüchern aus evangelischen Kirchen gesungen. In Altona wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Gesangbuch der schleswig-holsteinischen Landeskirche benutzt, nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend ein deutsches Gesangbuch nordamerikanischer Mennoniten, das süddeutsche Gesangbuch und später das Gesangbuch der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKG). 2004 wurde das neue Mennonitische Gesangbuch eingeführt.

In der Pfalz wurde lange Zeit nach dem Gesangbuch der Reformierten (erste Ausgabe 1749) gesungen, das vor allem die Psalmen in der Übersetzung Ambrosius Lobwassers neben siebenhundert anderen „auserlesenen Liedern“ enthielt. 1830 entschied sich eine Predigerversammlung auf dem →Weierhof, ein eigenes Gesangbuch herauszubringen. Zustande kam ein Christliches Gesangbuch in zwei ein wenig voneinander abweichenden Ausgaben 1832 in →Worms mit 383 Liedern in einstimmigem Notensatz und einem vierstimmigen Notensatz im Anhang. Das Vorwort zur ersten Ausgabe (Christliches Gesangbuch zunächst für den Gebrauch der evangelischen Mennoniten-Gemeinden in der Pfalz) wurde vom Prediger Jakob Ellenberger aus →Friedelsheim geschrieben. Die zweite Ausgabe wurde als Gesangbuch der „Taufgesinnten“, nicht der Mennoniten, ausgewiesen und sollte sich wohl unter den →Amischen in Süddeutschland zum Gebrauch empfehlen. Maßgeblich beteiligt an der Gestaltung dieses Gesangbuchs war Leonhard Weydmann aus Monsheim, der spätere Prediger der Mennonitengemeinde in Krefeld. Da dieses 1832 gedruckte Gesangbuch bald vergriffen war, haben die Gemeinden zu Bildhausen und Rottenbau in Unterfranken 1839 in Würzburg ein eigenes Gesangbuch drucken müssen: Christliches Gesangbuch zunächst für Mennoniten. Es enthielt 575 Texte ohne Noten und wurde 1856 wohl von dem in Worms als Gesangbuch zum gottesdienstlichen und häuslichen Gebrauch in Evangelischen Mennoniten-Gemeinden abgelöst. Dieses 1856 erschienene Gesangbuch wurde von der Konferenz der hessisch-pfälzischen Mennoniten-Gemeinden auf den Weg gebracht und von den Predigern Johannes Molenaar, Johannes Risser (Sembach) und Jakob Ellenberger (Friedelsheim) herausgegeben. Zu Rate gezogen wurde der bekannte Liederdichter und Herausgeber Albert Knapp aus Stuttgart. Dieses Gesangbuch enthielt sechshundert Lieder (ohne Noten) mit einem Anhang einiger Gebete für die häusliche Andacht. In demselben Jahr erschienen dazu die Melodien in einem Choralbuch (Dürkheim 1856), es enthielt 141 Melodien in vierstimmigem Satz, eine zweite Auflage folgte 1874 und eine dritte Auflage 1897. Das Gesangbuch selbst erschien dann 1876 in einer zweiten, unveränderten Auflage unter einem neuen Titel: Gesangbuch zum gottesdienstlichen und häuslichen Gebrauch in Evangelischen Mennoniten- Gemeinden und blieb bis 1910 in den Gemeinden der Pfalz und Baden-Württembergs das offizielle Gesangbuch. Nicht nur die Reihe der Auflagen, sondern auch die Tatsache, dass es in Nordamerika für einige Mennonitengemeinden 1873 und 1885 in Berne, Indiana, erschien, zeigen, wie beliebt dieses Gesangbuch in den Gemeinden war und wie intensiv sich die Mennoniten inzwischen auf den Gemeindegesang eingestellt hatten.

Im Namen der Konferenz der süddeutschen Mennoniten erschien 1910 eine Neubearbeitung dieses Gesangbuchs unter der Leitung von Christian →Neff mit 575 Liedern und einem vierstimmigen Satz für jedes Melodienstammlied (Stuttgart 1910); dazu erschien ebenfalls eine neue Ausgabe der vierstimmigen Melodien für dieses Gesangbuch. Nach einigen Veränderungen waren es insgesamt 176 Melodien für 575 Lieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine 4. und bald noch eine 5. Auflage in Umlauf gebracht (1950 und 1958). Dieses Gesangbuch fand auch über Süddeutschland hinaus Verbreitung in anderen Mennonitengemeinden, z. B. viele Jahre in Hamburg-Altona. Bereits 1962 beschloss die süddeutsche Konferenz, das Gesangbuch nun endlich von Grund auf erneuern zu lassen und betraute Adolf →Schnebele damit, diese Arbeit mit einer kleinen Kommission zu übernehmen. Zehn Jahre später schien das neue Gesangbuch (1972), das den „Bedürfnissen“ der neuen Zeit gerecht werden sollte, mit 568 Liedern in vierstimmigem Notensatz. Mit zwei weiteren Auflagen (1978 und 1991) fand es eine weite Verbreitung. Die letzte Auflage wurde von der inzwischen gegründeten →Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) übernommen, und so war das erste gemeinsame Gesangbuch der Mennoniten in Deutschland überhaupt entstanden. Danach entstand der Wunsch, nicht nur ein älteres Gesangbuch zu übernehmen, sondern ein solches auch gemeinsam zu erarbeiten. Nach gründlicher Vorbereitung erschien 2004 das Mennonitische Gesangbuch, das von der AMG und der →Konferenz der Mennoniten in der Schweiz herausgegeben wurde und inzwischen in fast allen Mennonitengemeinden Deutschlands und der Schweiz eingeführt ist. Es enthält 507 Lieder in vierstimmigem Notensatz bzw. einstimmiger Notenführung mit Akkorden. Unter diesen Liedern befinden sich auch zahlreiche Lieder aus evangelischen Gesangbüchern, dann vor allem Lieder nordamerikanischer und sogar afrikanischer Mennoniten – eine deutliche Öffnung zur innermennonitischen und interkonfessionellen Ökumene. Außerdem enthält dieses Gesangbuch einen Anhang mit Lesungen, Gebeten, Psalmen, Bibeltexten, persönlichen Glaubensbekenntnissen usw. So ist nicht nur ein aktuelles Gesangbuch, sondern auch ein „Glaubensbuch“ (Vorwort) entstanden, das demnächst in einer zweiten, überarbeiteten Auflage erscheinen wird.

Die wenigen Amischen, die nicht nach Nordamerika ausgewandert, sondern in Süddeutschland geblieben waren, empfanden den Ausbund inzwischen als veraltet und brachten im 19. Jahrhundert das Gesangbuch zum Gebrauch bei dem öffentlichen Gottesdienste und der häuslichen Erbauung heraus: für die Gemeinden in Hessen, in der bayrischen Pfalz, in Rheinpreußen und dem Herzogtum Nassau (1. Aufl. Wiesbaden 1843 und 2. Aufl. Regensburg 1859). Das Wiesbadener Gesangbuch enthielt kein einziges Lied aus dem Ausbund und unterschied sich kaum von den üblichen protestantischen Liedersammlungen. Auch in den schweizerischen Mennonitengemeinden wurde der Ausbund durch den Gebrauch reformierter Gesangbücher ersetzt und später von dem amerikanischen Gesangbuch mit Noten (1890). Die Emmentaler Gemeinde und die Sonnenberg-Gemeinde hatten sich dem Einfluss der Erweckungsbewegungen geöffnet und veränderten aus diesem Grund das Liedgut, das in ihren Gemeinden gesungen wurde: z. B. das Gesangbuch für Gemeinden gläubiger Christen (1922), das von H. W. Grage zusammengestellt worden war, und Siegeslieder von der Zeltmission Jakob Vetters. 1955 erschien Neues Gemeinschafts-Liederbuch (Basel 1955), an dessen Herausgabe die Mennonitengemeinden in der Schweiz und im Elsass beteiligt waren, auch die Pilgermission St. Chrischona und der Verband landeskirchlicher Gemeinschaften des Kantons Bern. Es enthielt 442 Lieder mit vierstimmigem Notensatz, darunter Choräle, das wertvolle Liedgut des älteren und jüngeren Pietismus mit seinen Erweckungs- und Heilsliedern, auch 108 Lieder aus dem Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen in der deutschsprachigen Schweiz (1952). Inzwischen hat das Mennonitische Gesangbuch (2004) auch in diesen Gemeinden Eingang gefunden.

5. Gesangbücher der Mennoniten in Preußen und Danzig

Die Mennoniten in Danzig und Preußen zögerten zunächst, den Gesang während ihrer Versammlungen zu pflegen, um kein öffentliches Ärgernis zu erregen. So wurde berichtet, dass in ihren Gemeinden angeblich überhaupt nicht gesungen wurde. Doch wenn gesungen wurde, dann zunächst aus niederländischen Gesangbüchern, wie den Veelderhande Liedekens (1724) und den Veelderhande Schriftuurlyke Liedekens (1752). In friesischen Gemeinden wurde aus dem Pruys Liedboeck inhoudende schriftuurlijke nieuwe Liedekens (Amsterdam 1604) oder dem Tweede Pruys Liedbocksken (1607) gesungen. Das erste deutsche mennonitische Gesangbuch seit dem 16. Jahrhundert erschien in Königsberg unter dem Titel Geistreiches Gesangbuch, worin nebst denen Psalmen Davids eine Samlung auserlesener alter und neuer Lieder zu finden ist, zur allgemenen Erbauung herausgegeben (1767). Zahlreiche Lieder stammen aus den evangelischen Gesangbüchern von Johann A. Freilinghausen (1704 und 1714) und Georg Friedrich Rogall, dessen Lieder gern gesungen wurden (Königsberg 1731/1738). Dieses mennonitische Gesangbuch hat mit verschiedenen Abwandlungen zwischen 1767 und 1864 in Westpreußen zehn Auflagen erlebt (da einige Auflagen an verschiedenen Orten doppelt erschienen sind, kann von 13 ähnlichen, stets stark voneinander abgewandelten Ausgaben gesprochen werden). Von den 725 Liedern der 7. Auflage (Marienwerder) sind 464 aus verschiedenen evangelischen bzw. reformierten Gesangbüchern entnommen worden, hinzu kommen drei Psalmenübertragungen von A. Lobwasser, die übrigen 261 Lieder gehören zum mennonitischen Traditionsgut. Während die letzte Auflage noch 1864 in Danzig erschien, hatte die Arbeit an einem neuen Gesangbuch bereits begonnen. Es erschien 1869 als Gesangbuch für Mennoniten Gemeinden in Kirche und Haus in Danzig mit 700 Liedern. So wurden den Gemeinden ihnen liebgewordene Lieder des alten Gesangbuchs erhalten (173 Lieder) und neue hinzugefügt. 1873 und 1888 folgten zwei Neuauflagen, und bis 1901 waren 8.000 Exemplare dieses neuen Gesangbuchs gedruckt worden. Der 4. Auflage von 1901 wurden noch 39 Texte der geistlichen Volkslieder aus dem Anhang des Mennonitischen Choralbuchs (1898) hinzugefügt (3000 Exemplare). Die 5. Auflage erschien schließlich 1922 in Elbing (3000 Exemplare). So hat sich in den westpreußischen Gemeinden – ähnlich wie in der Pfalz – der Gemeindegesang mit einem großen Bestand an vertrauten Liedern über Generationen hin fest etabliert.

Nachdem 1883 in der westpreußischen Landgemeinde Thiensdorf eine Orgel aufgestellt wurde, war das Bedürfnis nach einem eigenen Choralbuch erwacht. Zunächst war das evangelische Choralbuch für die Kirchen Ost- und Westpreußens benutzt worden, doch handschriftlich wurden diejenigen Choräle hinzugefügt, die auch noch zu dem Gesangbuch gehörten; und so entstand schließlich das Choralbuch zu den Melodien des Gesangbuches für Mennoniten Gemeinden (1898) im Druck. Es enthielt 132 Melodien in vierstimmigem Satz und dazu einem Anhang mit 41 „Geistlichen Volksliedern und Chorgesängen“. Ein Neudruck wurde 1930 beantragt, aber erst 1935 vorgelegt. Neben drei Täuferliedern wurde auch ein Lied von Gerhard Gäde und Bernhard B. Dück als Gruß der kämpfenden und leidenden Gemeinde in Omsk (Sibirien) aufgenommen.

Das Geistreiche Gesangbuch der westpreußischen Landgemeinden ist nicht zu verwechseln mit dem Gesangbuch der Danziger Flämischen Gemeinde, das 1780 unter dem Titel Geistreiches Gesangbuch zur öffentlichen und besonderen Erbauung der Mennonitischen Gemeinde in und vor der Stadt Danzig erschienen war (Marienwerder 1780). Die Gottesdienste der Danziger Flämischen Gemeinde wurden bis 1768 in holländischer Sprache und sehr einfacher Form abgehalten. Nach dem Gemeindegesang, der von den Vorsängern geleitet wurde, folgten die Predigt in holländischer Sprache und zum Schluss noch ein Gemeindelied. Die Gemeinde sang aus holländischen Liederbüchern, zuletzt aus den Veelderhande Schrifturlyke Liedekens. Geestelyke ofte nieuwe Herpe Davidts (Amsterdam 1752), nebenbei sind auch die hochdeutschen Psalmen von Lobwasser in Gebrauch gewesen. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde die Gottesdienstsprache auf Deutsch umgestellt, und das forderte auch die Einführung eines neuen Gesangbuchs. Der Älteste Hans van Steen stellte dem Prediger Peter Tiessen, dem Kaufmann und Diakon Hans Momber und dem bekannten Eigentümer einer Branntweinbrennerei Jacob de Veer, der Diakon, bald auch Prediger und später bis zu seinem Tode 1807 Ältester der Gemeinde war, ein eigenes Gesangbuch zusammen, nach dem fortan gesungen wurde. Dieses Gesangbuch (1780) enthält 620 Lieder, geordnet nach 40 Rubriken zusammen mit einem Anhang von 23 weiteren Texten – insgesamt 643 Lieder. Von diesen 643 Liedertexten befinden sich nur 50 auch in dem Gesangbuch der westpreußischen Landgemeinden. 186 Texte stammen von Hans Momber (28 Übersetzungen aus dem Holländischen und 104 deutsche Texte, von Jacob de Veer zwei Übersetzungen und 42 Deutsche Texte und von Peter Thiessen 10 Lieder. Die übrigen 457 Liedertexte des Danziger Gesangbuches wurden verschiedenen evangelisch-lutherischen und reformierten Gesangbüchern, teilweise stark abgeändert, entlehnt. Das Abändern älterer Texte entsprach der Aufklärungszeit und fand in Friedrich Gottlieb Klopstock einen Fürsprecher (vgl. das Vorwort zu seinen Geistlichen Liedern von 1754). So haben auch die Herausgeber des Danziger Gesangbuchs diese Methode genutzt, um das Liedgut an den Geist der Aufklärung anzunähern. Nicht abgeändert wurden die Liedtexte Christian Fürchtegott Gellerts (1715–1769), des führenden Dichters der deutschen Aufklärung. Die Herausgeber wählten 28 von Gellerts 54 Geistlichen Oden und Liedern (1756) aus. Das westpreußische Gesangbuch von 1767 hatte dagegen nur drei Lieder von Gellert aufgenommen. Das Danziger Gesangbuch enthält darüber hinaus 103 Lieder von prominenten Dichtern des 18. Jahrhunderts: von Rambach, Neumeister, Klopstock, Cramer, Lavater, Schlegel, and Dietrich.

Mit der Fertigstellung einer Orgel in der Danziger Mennonitenkirche 1806 (die friesische Mennonitengemeinde in Danzig-Neugarten hatte schon 1788 eine Orgel angeschafft) wurde ein evangelischer Organist angestellt, der ein handschriftliches Choralbuch für die Melodien des Gesangbuchs von 1780 zusammenstellte.

Das Gesangbuch von 1780 war mehr als siebzig Jahre in Gebrauch und wurde 1854 von dem Gesangbuch zur kirchlichen und häuslichen Erbauung für Mennoniten-Gemeinden ersetzt, das unter der Leitung des Predigers Jakob Mannhardt zustande kam. Es enthielt 702 Lieder im Hauptteil unter neun Hauptthemen. Dazu kam noch ein Anhang mit 25 Liedern, einigen Gebeten, auch Episteln und Evangelien für jeden Sonntag des Kirchenjahres. 227 Liedtexte wurden aus dem Gesangbuch von 1780 übernommen. 1908 erschien eine revidierte Ausgabe dieses Gesangbuchs, mit neuer Auswahl und Anordnung der Lieder. Die Anzahl der Lieder wurde von 727 auf 445 Texte reduziert, davon waren ungefähr 100 Lieder neu aufgenommen worden. Nach diesem Gesangbuch, das 1926 als das letzte Gesangbuch der Danziger Mennoniten neu aufgelegt wurde, hat auch die Berliner Mennonitengemeinde (→Berlin) gesungen.

6. Gesangbücher der Mennoniten in Russland

Die ersten 50 Jahre benutzten die in Russland angesiedelten Mennoniten das aus ihrer früheren Heimat mitgebrachte Geistreiche Gesangbuch der westpreußischen Landgemeinden. Da es aber mit der Zeit schwierig wurde, das Gesangbuch in genügender Zahl zu beschaffen, außerdem die Beziehungen zu den Muttergemeinden lockerer geworden waren, wurde beschlossen, das Gesangbuch in Russland herauszubringen. Das Vorhaben passierte die Zensur in Odessa, so dass der Weg frei war, das eigene Gesangbuch in der Stadt-Buchdruckerei drucken zu lassen. Es erschien unter dem Titel Gesangbuch in welchem eine Sammlung geistreicher Lieder befindlich (1844) und enthielt alle 725 Lieder des ersten und zweiten Teils der westpreußischen 6. und 7. Auflage. Diese Auflage von 1844 war aber nicht ein Abdruck der preußischen Auflagen. Wohl enthielt es dieselben 725 Liedertexte, aber die Melodieangaben hatten sich vielfach geändert. Das Vorwort schrieb der Älteste Bernhard Fast, der die Arbeiten für diese Ausgabe des Gesangbuches geleitet und überwacht hatte. Die erste Auflage von 3.000 Büchern war bald vergriffen, und 1854 erschien eine zweite Auflage von 4.400, 1859 eine Auflage von nochmals 8.000 Exemplaren. Die Melodien, nach denen die Lieder des Gesangbuchs gesungen wurden, sind in dem Choralbuch von Heinrich Franz zu finden, das zwar erst 1860 in Leipzig gedruckt wurde, aber vorher schon in handschriftlichen Sammlungen kursierte. Das Choralbuch war für den Musikunterricht in den Schulen bestimmt und sollte dazu dienen, „die Schönheit, Reinheit und Richtigkeit“ des Gemeindegesangs sicher zu stellen (Vorwort von Heinrich Franz, 1860). 1865 erschien eine „einstimmige Melodien Ausgabe“ für den Schulgebrauch. Eine zweite Auflage des vierstimmigen Choralbuches (wie 1860) erschien 1880, die erste amerikanische Auflage 1878, (Elkhart, Indiana) als einstimmige Melodien-Ausgabe (weitere Ausgaben bis heute neben den USA auch in Kanada).

Etwa 18.000 Russland-Mennoniten wanderten in den Jahren nach 1874 in die USA und nach Kanada aus. Für sie wurde das alte Geistreiche Gesangbuch aus Westpreußen und Russland mehrmals in den USA nachgedruckt (1880, 1918, 1926, 1974 in lateinischer Schrift), 1940 und 1943 war dieses Gesangbuch bereits in Mexiko erschienen. 250 Jahre nach seinem ersten Erscheinen wird dieses Gesangbuch noch immer von den vielen Alt-Kolonier-Gemeinden in Kanada, Mexiko, Belize und Bolivien benutzt. Kürzlich wurde es auch von mehreren hutterischen Gemeinden in Kanada als zweites Gesangbuch neben den Hutterischen Liedern angenommen.

Genau 100 Jahre nach Beginn der Auswanderung nach Russland wurde von der Bundeskonferenz auf ihrem Treffen in Gnadenfeld am 9. und 10. Mai 1888 eine besondere Gesangbuchkommission unter der Leitung der Ältesten Heinrich Dirks (Gnadenfeld) und Abraham Görz (Ohrloff) mit der Zusammenstellung eines neuen Gesangbuches beauftragt. Das Buch wurde am 18. Juni 1892 von der Zensur genehmigt und kurz danach von Peter Neufeld in Neu-Halbstadt als Gesangbuch zum gottesdienstlichen und häuslichen Gebrauch in den Mennoniten-Gemeinden Russlands gedruckt. Es enthielt wiederum 725 Lieder, aber nur 182 wurden dem alten Gesangbuch entnommen. Von den 261 mennonitischen Texten des alten Gesangbuches blieben nur 32 im neuen Gesangbuch erhalten. Hinzu kam eine Anzahl neuer Texte russland-mennonitischer Dichter: von Bernhard Harder 5 Lieder, von Heinrich Janzen 6 Lieder und von Heinrich Dirks ein Lied. Auch diese Gesangbuchausgabe erlebte weitere Auflagen: 1896, 1903, 1904, 1914. Nach der Auswanderung der 1920er Jahre erschien 1929 das Gesangbuch zum gottesdienstlichen und häuslichen Gebrauch in den Mennoniten-Gemeinden Kanadas (es wurde auch als 5. Auflage der Ausgabe von 1892 geführt).

1897 erschien in Halbstadt ein neues Choralbuch dem neuen mennonitischen Gesangbuche entsprechend zum Gebrauch in Kirche, Schule und Haus, herausgegeben von den Lehrern Wilhelm Neufeld und Kornelius Wiens. Es erschienen zwei weitere Auflagen 1902 und 1910.

Eigene Wege sind in Russland die 1860 gegründeten →Mennoniten-Brüdergemeinden gegangen. Sie lehnten das Gesangbuch der „alten“ Kirche ab und sangen während des ersten Jahrhunderts ihres Bestehens aus „geborgten“ Gesangbüchern. Zunächst wurden Lieder aus Philipp Hillers Liederkästlein, Johannes Gossners Schatzkästchen und aus Julius Köbners Glaubensstimme (Gesangbuch der deutschen Baptisten) von den Predigern ausgewählt und „vorgesprochen“. Um 1880 wurden die Liedersammlungen des deutsch-methodistischen Predigers Ernst Gebhardt – besonders Frohe Botschaft in Liedern (1886) und sein Evangeliums-Sänger – herangezogen. Auch Lieder aus amerikanischen Sonntagsschulliederbüchlein wie Hosianna, Hallelujah und Jubeltöne u. a. m. Dem Stil nach waren es deutsche Geistliche Volkslieder, Erweckungslieder, Gemeinschaftslieder und amerikanische Gospel Songs oder Evangeliums-Lieder. Als die Jugend heranwuchs, wurden diese Lieder allmählich ein Teil des Gemeindegesanges der Mennoniten-Brüdergemeinde.

1890 gab Isaak Born (Lichtfelde), der Begründer und Herausgeber der Liederperlen, eine Auswahl der beliebtesten Lieder aus diesen Chorsammlungen unter dem Titel Heimatklänge, eine Sammlung auserwählter, geistlicher, lieblicher Lieder heraus. Neue und vermehrte Auflagen dieser Heimatklänge erschienen in regelmäßiger Folge 1893, 1897, 1903, 1905 und 1910. Alle Bücher enthielten nur Liedertexte, keine Noten. Die Sänger wurden auf die jeweiligen Quellen in den Liederperlen und anderen Chorsammlungen hingewiesen. Weitere Ausgaben erschienen später in Kanada (1924, 1929, 1939). Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien für die mennonitischen Flüchtlinge aus Russland eine Ausgabe der Heimatklänge. Liederbuch der Mennoniten-Brüdergemeinde in Deutschland mit 237 Liedern (Kassel o. J.).

7. Aufgaben der Gesangbuchforschung

Deutschsprachige Gesangbücher erschienen in hoher Zahl in Nord- und Südamerika. Sie können hier nicht verzeichnet werden (s. Hymnology of the North American Mennonites, in: www.gameo/org; Ed Toews, Art. Gesangbuch der Mennoniten, in: Lexikon der Mennoniten in Paraguay, 179 f.). Inzwischen gilt die Feststellung Christian Neffs aus dem Jahre 1937 nicht mehr, dass der Gesang der Mennoniten wissenschaftlich noch nicht gründlich erforscht worden sei (Christian Neff, Art. Gesang, 86). Seither sind einige Dissertationen, Aufsätze und Handbücher entstanden, die das Wissen um die Gesangbuchtradition der Mennoniten in verschiedenen Regionen erweitert haben. Dennoch fehlen weitere Untersuchungen, bevor es möglich sein wird, eine Gesamtdarstellung des Gemeindegesangs unter den Mennoniten zu erarbeiten. Untersucht werden müssten weiterhin nicht nur der Textbestand der einzelnen Lieder und Sammlungen, die Anlässe, die zur Einführung und Herausgabe immer wieder neuer Gesangbücher geführt haben, und die Gründe zur Revision des Liedguts und Veränderungen in der Singkultur, sondern vor allem auch die theologischen Akzente, die mit den Liedersammlungen gesetzt wurden, und die Einflüsse, die konfessionsübergreifende Frömmigkeitstraditionen auf den Gottesdienst der Mennoniten ausübten. In der Atmosphäre globaler Kommunikation der Christen untereinander wird deutlich vor Augen geführt, wie intensiv kulturelle Impulse die Lieder und den Gesang in den Kirchen prägen, sie verändern und das Gemeindeleben bereichern (→Globalisierung, →Mission). Das zu untersuchen, macht den Reiz der Gesangbuchforschung aus, lässt die Gesangbücher zu einer wichtigen Quelle der mennonitischen Geschichtsschreibung werden und gehört zur Aufgabe der Kirche, über die Reinheit des Glaubens zu wachen.

Bibliografie (Auswahl)

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Archivmaterial

Im Mennonite Heritage Centre, Bd. 559–572, sind unveröffentlichte Aufzeichnungen von Johann Peter Claszen zu deutschen Gesangbüchern und Liedersammlungen der Täufer und Mennoniten bis 1972 deponiert.

Hans-Jürgen Goertz, Pieter Post und Peter Letkemann

 
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